Kampagne - 2025
Königheimer Karneval Klub begeisterte 600-köpfiges Narrenvolk
20.01.2025 |
Vor ausverkauftem Haus wurde am Samstag ein kurzweiliger Mix aus Tanz und Bütt dargeboten. Die Brehmbachtalhalle platzte an der Prunksitzung des Königheimer Karneval Klubs dank riesigem Narren-Andrang in diesem Jahr nahezu aus allen Nähten. Der Verein freute sich unter der Leitung seiner Präsidenten-Doppelspitze mit Dirk Häfner und Dominik Greß über die ca. 444 verkleideten Gäste, 150 Abordnungen befreundeter Vereine und das sehr unterhaltsam zusammengestellte Programm.
Nachdem sich im Saal mit dem Lied „Mei Bettflasch“ eingestimmt wurde, verzauberte die Bettflaschengarde (Lea Hofmann, Tabea Haubelt & Laura Bauer) als jüngste Tanzgruppe des Abends mit ihrem Schautanz „Let the Party begin“ die Zuschauer. Danach folgte das Vater-Tochter-Gespann aus Antonia und Andreas Poser alias „Karl und Carlotta“ von der FG Schweinberg, die eine Apotheke eröffneten. Von Sunnekrehm und Ferschdopfung über medizinisches Hanf bis hin zu Po Tenzmiddel hatten sie für jeden Fall etwas dabei und animierten auch den neuen Königheimer Bürgermeister Ralf Dörr zum Mitmachen. Einen tollen Gardetanz legten dann die Mädchen der Elferratsgarde des KKK aufs Parkett (Lea & Dana Schreck, Kevin Faulhaber, Hannah Basel). Die „Freibier’s Nr. 10“-Frauen vom FV Freibier Sulzbach (Lara Schweikert, Lara Sanchez & Sabrina Seufert) rissen im Anschluss mit ihrem Flamingo-Tanz das Publikum mit und verbreiteten durch ü50-Power eine super Stimmung. Diese übertrug sich definitiv auf den Auftritt von Nadine Walter und Carolin Graseck (FV Merchinger Brogge), die mit großem Gesangs- und Musik-Talent vom „Alltag einer Mutter“ erzählten und dabei Musical-Qualitäten darboten. Zu den Klängen von Frozen, Arielle und König der Löwen boten sie humorvoll dar, was es im Alltag an lustigen sowie weniger lustigen Ereignissen gibt und waren sich einig, dass es einfach nur toll ist, was Mütter alles für die Familie leisten! Nach der darauf folgenden Schunkelrunde tänzelte und turnte das Tanzmariechen Luana Gramlich (Francine Stäudinger) der FG Fideler Aff Walldürn über die Bühne. Und mit absoluter Synchronität legte dann die Prinzengarde aus Schweinberg (Carina Lecking und Jessica Huber) einen spitzenmäßigen Gardetanz hin. Für die musikalische Untermalung des Abends sorgte auch in diesem Jahr wieder die Königheimer Musikkapelle, in diesem Jahr unter der Leitung von Peter Lindtner. Eine Perle der Kennemer Bütt ist seit Jahren Pfarrer Franz Lang, der als allerschönster „Engel Franziskus“ diesmal solo und nicht wie sonst als Duo mit dem Bürgermeister auftrat. Im Bezug darauf begann er auch mit einem Augenzwinkern und dem Lacher „Ein Glück, dass man Pfarrer nicht abwählen kann“. Er informierte, dass er an Weihnachten in allen Königheimer Ortsteilen unterwegs war und dort die Krippen inspiziert hat. Dabei meinte er nur: „Schau ich die erbärmlichen Straßen hier an, bin ich froh, dass ich statt laufen fliegen kann!“. Es folgte der Bericht, dass die Brehmer mit zwei Krippen nicht gerade vor Bescheidenheit strotzen und die Gissigheimer genauso anspruchsvoll seien, denn „dort stehen 14 Hammel und Schafe - hinzu kommen die, die im Ort rumlaufe“. In Pülfringen gebe es ein Juwel, denn „da steht von ganz Kenche das größte Kamel“. Das Resümee für Königheim war: „Die größte Figur und das find ich klasse, ist in der Kennemer Krippe die Spendenkasse – die zu klauen tät sich auf keinen Fall lohnen, denn die Kennemer sind genial im Geldbeutel schonen“. Bei den Bülfemer Windräder habe er dann seine Flügel verloren, doch dank des neuen Bürgermeisters „kann ich neue kaufen, aber dafür muss ich mit Werbung durch Kenche laufen“ und brachte das Publikum mit dem T-Shirt Aufdruck „Make Kenche great again“ zum Johlen. Und wenn Trump diesen Slogan im Ort sieht, „kauft er bestimmt neben Grönland auch Kenche sofort“. Der Prediger verließ die Bütt mit den Worten, dass er im Himmel noch mitteilen soll, wie das neue Gemeindeoberhaupt denn so ist und meinte „Allmächtiger Gott und Herr, unser Bürgermeister der is‘ so Dörr, Halleluja!“. Im Anschluss fegte die Prinzengarde der Külsheimer Brunnenputzer mit ihrem klassischen Gardetanz über die Bühne (Natalie Lange, Nina Dosch & Julia Brell). Ein weiteres tänzerisches Highlight des Abends war das Männerballett Vilchband (Sabrina Falk, Ann-Kathrin Kuhn & Milena Dix), die mit gruseligen Kostümen, viel Bass und Nebel den Saal in die „Runen der Freiheit“ entführte. Bürgermeister Dörr nutzte natürlich auch die Gelegenheit, sich den Königheimern in närrischer Weise vorzustellen und brachte ein kurzes Gedicht mit. Seit seiner Amtseinführung sei natürlich noch nicht so viel passiert, von dem er berichten könne. Er freue sich aber auf jeden Fall bereits auf den Rathaussturm im kommenden Jahr und übergab schonmal für diese Kampagne den Narren bis Aschermittwoch recht unbürokratisch die Macht in der Brehmbachmetropole. Er startete dann mit den beiden Präsidenten noch ein Speed-Dating, damit die Gemeinde ihn besser kennenlernen kann. Themen waren die Erklärung seines Spitznamens „Harry“ oder auch sein Lieblingshobby Fußball, das gleich in einem Ball-Jonglier-Wettbewerb mit Präsi Greß mündete, den der Bürgermeister klar gewann. Die Fastnachter freuten sich dann noch über das Versprechen, dass Dörr für einen Umzug auch dieses Jahr als Bettflasche mitlaufen werde. Den kleinen Weinort begeisterte dann die 23-köpfige Schautanzgruppe aus Merchingen (Lena Zeitler & Tamara Beckmann) mit einem tollen Mix aus Tanz, mehrfachen Kostümwechseln und dem „Weinwunder – von der Traube bis ins Glas“. Schon oft zu Gast war Otmar Schraud aus Binsfeld, der diesmal als Obstverkäuferin Olga, die mit viel Witz über ihren Alltag am Marktstand plauderte. Auch Anekdoten über ihren Ehemann Bauer Eugen, den Schraud früher verkörperte, durften nicht fehlen. Exotischer ging es dann mit der gemischten Schautanzgruppe Glashofen weiter, die mit fernöstlichen Klängen „Eine Nacht im Herzen Asiens“ vertanzten. Von den drei Trainerinnen stellte Präsident Häfner neben Pia Seyfried und Selin Gehrig besonders Theresa Forster vor, die seit 1. Januar Königheims neue Hauptamtsleiterin ist. Ins Abenteuerland transportierte die Präsidentengarde des KKK den Saal mit super Tanz-Moves und farbenfrohen Kostümen, da konnten es sich auch die Trainerinnen Julia Schneider, Vanessa Reinhart und Elena Greß nicht nehmen lassen, direkt mit zu tanzen. Eine Stand Up Comedy-reife Darbietung lieferte wieder Maxi Maurer der Merchinger Brogge ab, der den Trend Hobby-Horsing aufgriff und mit seinem Steckenpferd über die Bühne flitzte. Neben Witzen wie „Ich mache ja schon immer was mit Tieren“ (er ist Metzger) und der Aussage, dass die anstehende Bundestagswahl „ja schon Züge von Schrottwichteln hat“, erntete er mit einer gemeinsamen Reiter-Kür mit Dominik Greß großen Beifall. Für die Königheimer Schautanzgruppe (Doris Esser & Esther Hofmann) hieß es dann „Ab in den Urlaub mit der KKK Airline“. Sie verbreiteten mit ihrer Show bei allen eine super Laune und landeten am Ende beim Karneval in Rio de Janeiro. Als „das Schärfste, das der KKK zu bieten hat“, wurde das Männerballett des Gastgebers (Anna-Lena Walzenbach & Theresa Schreck-Esser) angekündigt und die 14 Männer übernahmen als Cowboys und Indianer den Schauplatz. Beim Thema „Schuh des Manitu“ durften natürlich auch Abahachi und Winnetouch nicht fehlen und die Meute wurde von einer holden Maid im aufreizenden Dress verzückt. Beim krönenden Abschluss des Abends wurde es mit den drei Vorständen und ihren Freunden nass! Mit ihrem Auftritt „Schönes Haar ist dir gegeben“ sorgten Christof Hammrich, Thomas Wolz und Thorsten Hammrich mit Unterstützung von Sonja Reinhart, Regina Haag, Marco Spielvogel und Martin Heß dafür, dass die beiden Präsidenten komplett sprachlos waren. Denn nachdem die Gruppe ihre Schüsseln mit Wasser gefüllt und die Köpfe schon fast reingesteckt hatten, unterbrachen sie und die Frauen der Präsidenten überraschten ihre Männer mit gepackten Badetaschen – denn sie wurden zum Mitmachen verhaftet. Nachdem diese sich umgezogen hatten, ging die Schau los: Auf den Lied-Takt und unter Beifall wurden die Häupter untergetaucht, sich gegenseitig das Shampoo in die Haare massiert und ordentlich mit Wasser herumgespritzt. Da konnten sowohl Elferrat als auch Publikum nur noch in schallendes Gelächter ausbrechen und der Coup war perfekt. Zum Ende freuten sich die beiden Präsidenten dann schon gemeinsam mit dem Publikum auf das nächste „Kennemer Foschnochts-Highlight“: den Umzug, der am 1. März im Königheimer Ortskern stattfindet. Als gelungener Abschluss des Abends schmetterten alle anwesenden Narren gemeinsam mit Ehrenmitglied Manfred Grüner und dem zweiten Vorstand Thomas Wolz den Gassenhauer „Karls Traum“ und waren sich auch dieses Jahr einig „Fastnacht in Königheim kann genauso schön wie am Rio Grande sein“. Text: Julia Baumann Bilder: David Stand und Mirko Schneider