Der Verein - Geschichte
Kennemer Stöwwerkarre
Warum die Königheimer Stöwwerkarre heißen
Als im Jahre 357 vor der Zeitrechnung infolge schlechten Wildbestandes eine Sippe germanischer Jäger ihr Jagdgebiet östlich der Elbe verließ, kam sie auf ihrer Wanderung an die Mündung des Rinderbaches in den Brehmbach. Hier ließ sie sich nieder und baute sich eine Höhle, weil der Brehmbach der reinste Tummelplatz von Forellen, Krebsen, Aalen usw. war. Es war eine Gruppe von 3 Männern, 4 Frauen und 5 Kindern. Die eine Frau war unbemannt. Es herrschte damals schon Frauenüberschuß, weil so viele Krieger im Kampfe fielen. Sie richteten sich also häuslich ein und führten ein romantisches, idyllisches Leben, und der Verdacht besteht, daß sie eine Art 3-Ecks-Ehe führten. Den Begriff 3-Ecks-Ehe kannte man damals allerdings noch nicht.
Fünf Jahre zuvor aber war schon ein von seinem Haufen abesprengter Recke in die Gegend gekommen und hatte sich am heutigen Gewann "Loahmegrübe" sesshaft gemacht. Dies konnten aber die an dem unteren Brehmbach Hausenden nicht ahnen, denn die Streifzüge des Einzelgängers gingen mehr in Richtung Pülfringen.
Doch eines Tages, als ihm beim Fischen seine Fellmütze ins Wasser fiel, der Bach damals reißend war und Hochwasser führte, mußte er seiner Mütze nachlaufen und konnte sie erst an der unteren Bachhelle aus dem Brehmbach fischen. Sie war völlig durchnäßt und weil der "Geisrain" die einzige Stelle war, wo die Sonne das Erdreich beschien, - überall war dichter Wald - beschloß er, dorthin zu gehen, um seine Mütze zu trocknen und eine kleine Kletterpartie den "Geisrain" hinaufzumachen. Auf dem Heimweg schreckte er auf, als er plötzlich vor der neuen Gruppe Einwanderer stand. Noch mehr aber waren diese erschrocken, weil sie gerade Mittagsrast hielten, - die Kinder waren im Wald Beeren sammeln - und er "stöwwerte" die Gruppe in ihrem Idyll so jäh und urplötzlich auf, daß sie ihn sofort als "Stöwwerer" bezeichneten. So entstand also zunächst für den Einsiedler von der Loahmegrübe der Name "Stöwwerer".
Nun merkte natürlich unser Freund, daß die eine Frau an dem Spiel der anderen nicht teilnehmen konnte, und auf dem Heimweg besann er sich, wie er es anstellen könne, diese Frau zu sich zu nehmen. Er grübelte und grübelte und dazwischen mußte er auch wieder für sein leibliches Wohl sorgen. Es gelang ihm, einen kapitalen Bären zu erlegen, der zu schwer war, um ihn in seine Höhle zu tragen und ihn auch allein zu essen, weil es Sommer war, und die Maden in das Fleisch gekommen wären. In seiner Not kam ihm die rettende Idee. Als er an einem Abhang nach Hause lief, löste sich ein flacher Stein und rollte den Berg hinunter. Das war sein Glück. Zu Hause angekommen, setzte er seine Entdeckung in die Praxis um. Er bohrte ein Loch in einen flachen Stein, den er auch noch schön rundete, steckte ein Stück Holz als Achse hindurch und daran befestigte er zwei Tragholme aus behauenen Ästen. Damit war das Rad erfunden und der Wagen. Nun holte er den erlegten Bären, zerteilte ihn und brachte die eine Hälfte seinen Nachbarn am Stammberg, im geheimen Wunsch, daß er dort die Frau seiner Träume wiedersehen würde. Er kam also wieder unangemeldet dort an, so daß er wiederum die beschauliche Ruhe störte. Und weil man die Erfindung des Wagens dort noch nicht kannte, das Beförderungsmittel aber auch infolge Fehlens eines geeigneten Schmiermittels - darauf kam man erst später - einen ohrenbetäubenden Krach machte, fügte man seinem Utznamen noch das Wort "Karre" hinzu, also "Stöwwerkarre".
Zu seinem Unglück traf der "Stöwwerer" aber seine heißersehnte Geliebte nicht an. Sie war mit den Kindern Blumenpflücken gegangen, weil sie das Tun der Brüder und Vettern, Basen und Schwägerinnen nicht mehr mit ansehen konnte. Und so beschloß unser Held, sie im Wald zu suchen. Glücklich fielen sie sich in die Arme, als sie sich trafen; nachdem sie sich herzlich geliebt hatten, versprach er, am nächsten Tag wiederzukommen.
Das Mädchen aber erzählte daheim von dem frohen Erlebnis, und als unser Freund am nächsten Tag wieder kam und um die Hand seiner Angebeteten anhielt, willigten sie gerne ein und sagten: "Dich Kennemer, du bist zwar ein Stöwwerer, aber Du sollst unsere Friedberta haben", und so entstand der Name "Kennemer Stöwwerkarre"!!
Er führte seine ihm angetraute Frau in seine Höhle und dort lebten sie ein friedliches Leben miteinander, sie bekamen 7 Buben und 5 Mädchen. Den Namen Stöwwerkarre aber hatten sie, und er übertrug sich auf die Kinder und Kindeskinder bis auf den heutigen Tag. Deshalb werden die Einwohner von Königheim heute noch als "Kennemer Stöwwerkarren" bezeichnet.
Aus der Chronik vom >>KKK<< Bericht von Paul Gassenbauer