Der Verein - Gruppen

Landsknechte

Die Gründung der Landsknechte fand am 09.02.1963 statt, also schon bevor der KKK gegründet wurde. Die Männer der ersten Stunde waren Ludwig Michel und Gerd Kieser. Den ersten Rathaussturm führte man am 26.02.1963 um 11.00 Uhr durch.

Fasnachtsdienstag, 02.03.1965 am Vormittag - Rathaussturm (Auszug aus der Chronik - vom Gründer und Sturmführer: Ludwig Michel):
Wer an diesem Morgen durch Kannenheim seinen Schritt nahm und ein offenes Ohr hatte, konnte ahnen, was in den Höfen und Scheunen und Bereitstellungsräumen vor sich ging.
Gegen 9.40 Uhr meldet sich der Landsturm über den bereits eroberten Sender "Freies Kannenheim". Landsturmführer Michel rief den schäbigen Rest seiner Söldner und Landsknechte zum letzten Appell und zur Lagebesprechung in das Hauptquartier "Zum Jungfernstieg".
Der Schlachtplan zum Sturm auf die Hochburg und die Entthronisierung des Dorfgewaltigen "Josef aus der Faktorei" wurde ausgekocht. Die Landsknechte erhielten den letzten Sold und Marketenderwaren, als die Kanone, der Gemeindewecker, bereits die ersten Salven mitten ins Ziel setzte. Nach dem Trompetensignal des "Schrecklichen Alois" brachen die mit letzter Kraft kämpfenden Landstürmler durch den tiefen Schnee in die Hochburg ein, setzten den alten Herrscher ab, sprengten die Gemeindekasse und führten nach Hissung der weißen Fahne durch die Eingesessenen, "Josef von der Faktorei" ab in sicheren Gewahrsam. Sturm auf die Swineburg:
Der erstmalige Burgsturm am 05.02.1967 war ein Bombenerfolg. Nach dem Beschuß mit zwei Kanonen stürmten die unentwegten Landsknechte in zähem Ringen trotz hartnäckigen Widerstandes die Burg und nahmen die "Schwoamer Voichel", samt dem Burgherr Manfred Schmitt, Rutz und Butz gefangen.
Der Rathaussturm findet jedes zweite Jahr statt. In den Anfangsjahren erfolgte der Rathaussturm über die Sandsteintreppe am westlichen Eingang des alten Rathauses. Im Anschluß wurde hier die Proklamation verlesen.

Seit der Regierung des "Ritter Ewald" haben auch die Abwehraktivitäten und -strategien der Obrigkeit erheblich zugenommen, und man muß sich immer auf Überraschungen gefaßt machen. Die Proklamation wird vom Präsidenten auf dem Balkon des neuen Rathauses verlesen.

Die Aktivitäten der Landsknechte beschränkten sich aber nicht nur auf den Rathaussturm und die Belagerung in Kannenheim. Sie kehren in den Dorfschänken ein, wo sie von den hiesigen Wirtsleuten mit köstlichen "Hopfen- und Gerstensäften", in Eimern kredenzt, bei Laune gehalten und für die mutige Befreiung von der Obrigkeit belohnt werden.


Die Landsknechte brauchen zu Ihrer Befehligung einen Sturmführer. Dessen Befehlen müssen sie sich bedingungslos unterordnen, damit kein Ungehorsam aufkommt. Zur Maßregelung gibt es allerlei Strafen (Liegestützen). Auch muß jeder Landsknecht des vorhandenen Liedgutes mächtig sein, um dem Kampfes- und Siegeswillen lautstark Ausdruck zu verleihen.

Sturmführer:
1963 - 1966 Ludwig Michel
1967 Gerd Kieser †
1968 - 1973 Ludwig Michel
1975 - 1990 Hubert Günther †
1992 Hubert Günther †
1993 - 2007 Roland Häfner
2008 - 2009 Alex Schmitt
seit 2010 Ralph Thoma

Unter Leitung von Hubert Günther wurde auch am 25. und 26. August 1979 die Burg in Schweinberg gestürmt. Anlaß war das von der FG "Lustige Vögel" veranstaltete Heimatfest. Dieses Ereignis wird allen Beteiligten wohl lange in Erinnerung bleiben.

Zur Kampagne 1993 übernahm Roland Häfner das Amt des Sturmführers und übte es bis 2007 mit Begeisterung und großer Achtung durch sein Gefolge aus.